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Modul 1. Stunde 1. Streaming-Dienste
​1. Streaming-Dienste
Streaming-Dienste haben die Art und Weise, wie wir Filme, Serien und Musik konsumieren, revolutioniert. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Netflix, Amazon Prime, Disney+, Spotify und Apple Music. Diese Dienste bieten ein breites Spektrum an Unterhaltung, das über eine Internetverbindung direkt auf verschiedene Geräte wie Smartphones, Tablets, Smart-TVs und Computer gestreamt werden kann.
Die Nutzung dieser Dienste ist relativ einfach. Nach der Anmeldung und eventuell der Zahlung eines monatlichen Abonnements haben Nutzer Zugriff auf eine riesige Auswahl an Medieninhalten. Viele dieser Plattformen bieten personalisierte Empfehlungen basierend auf den Seh- oder Hörgewohnheiten der Nutzer, was das Entdecken neuer Inhalte erleichtert.
Einer der größten Vorteile von Streaming-Diensten ist ihre Bequemlichkeit. Nutzer können jederzeit und überall auf Inhalte zugreifen, vorausgesetzt, sie haben eine Internetverbindung. Außerdem wird das Angebot ständig erweitert und aktualisiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Dienste es ermöglichen, Inhalte herunterzuladen und offline zu genießen.
Jedoch gibt es auch Nachteile. Die Kosten können sich summieren, insbesondere wenn man mehrere Abonnements hat. Zudem hängt die Qualität des Streamings stark von der Internetgeschwindigkeit ab. Ein weiterer Punkt ist, dass die Menge an verfügbaren Inhalten manchmal überwältigend sein kann, was die Entscheidung, was man sehen oder hören möchte, erschwert.
Insgesamt bieten Streaming-Dienste eine flexible und vielfältige Möglichkeit, Medieninhalte zu konsumieren, wobei die Nutzer die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen müssen.
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2. Fragen zum Text
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Welche Streaming-Dienste werden im Text genannt? Welche hast du benutzt?
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Auf welchen Geräten kann man Streaming-Dienste nutzen?
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Wie erhält man Zugang zu den Inhalten dieser Streaming-Dienste?
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Welche Art von Empfehlungen bieten diese Dienste ihren Nutzern?
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Was ist ein Hauptvorteil der Nutzung von Streaming-Diensten?
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Wie wird das Angebot von Streaming-Diensten für die Nutzer attraktiv gehalten?
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Welche Möglichkeit bieten viele Streaming-Dienste für das Ansehen von Inhalten ohne Internetverbindung?
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Was kann ein Nachteil sein, wenn man mehrere Streaming-Abonnements hat?
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Wie kann die Internetgeschwindigkeit das Streaming-Erlebnis beeinflussen?
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Was kann bei der Nutzung von Streaming-Diensten als Herausforderung empfunden werden?
3. Lückentext. Ergänze
Die Entstehung der Streaming-Dienste markierte einen bedeutend_ _ Wandel in der Art und W_ _ _ _ , wie wir Medien konsumieren. Diese Dienste beg_ _ _ _ _ sich in den späten 1990er Jahren zu entwickeln, wobei das Internet und d_ _ entsprechenden Technologien eine Schlüsselrolle sp_ _ _ _ _ _. Ein Meilenstein in der Geschichte des Streamings war die Einführung des Streaming-Die_ _ _ _ _ von Netflix im Jahr 2007. Ursprünglich im Jahr 1997 als DVD-Verleih gestartet, revolutionierte dieses Unterneh_ _ _ die Medienbranche, indem es eine Plattform schuf, auf der Nutzer Filme und Serien dir_ _ _ über das Internet streamen k_nnten.
Vor der Ära des Streamings war es üb_ _ _ _, Medieninhalte durch physische Medien wie Videokassetten oder DVDs zu konsumieren. Mit dem Aufkommen des Streamings wurde diese Praxis zunehmend du_ _ _ die sofortige Verfügbarkeit von Inhalten über das Internet erse_ _ _. Andere Unternehmen folgten d_ _ Beispiel von Netflix und beg_nnen, eigene Streaming-Angebote zu entw_ _ _ _ _ _, was zu einer Vielfalt an Streaming-Diensten führte.
Heute sind Streaming-Dienste aus der modernen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Sie bieten eine bequeme, flexib_ _ und oft kostengünstige Alternative z_ _ traditionellen Medienkonsum, wobei Nutzer Zug_ _ _ zu einer breiten Palette an Inhalten haben, oft ohne die Notwendigkeit, diese physisch zu bes_ _ _ _ _.
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4. Welche Klassiker der Filmkunst kennst du?
Kennst du folgende Titel? Ergänze:
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Vom W... verweht (1939)
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Schindlers L... (1993)
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Der Zauberer v... Oz (1939)
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K... der Sterne (1977)
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Schneewittchen und die s... Zwerge (1937)
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Der Herr der R... (2001)
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Zurück in die Z... (1985)
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Der K... der Löwen (1994)
5. Lies den Artikel zum Thema (Quelle: Der Spiegel)
Vom Streaming verweht?
In Deutschland sind Klassiker aus Kino und Fernsehen weitgehend verschwunden. Filmrollen drohen zu verrotten. Die Digitalisierung ist aufwendig, die Rechtefrage unklar. Ist die Filmgeschichte noch zu retten?
Die großen Stars der Filmgeschichte, die schönen, reichen und berühmten, erreichten noch, was sich die Menschheit schon immer erträumt hatte: Unsterblichkeit. Greta Garbos irdisches Leben endete vor bald 34 Jahren, aber ihre würdevolle Miene in »Die Kameliendame« ist noch so lebendig wie 1936, als der Film in den Kinos anlief. Man muss nur eine DVD einlegen oder den Film bei einem Streamingdienst suchen, schon erfüllt ihr inneres Strahlen das Wohnzimmer. Oder Charlie Chaplin: Auch sein berühmter Tanz mit den Brötchen aus »Goldrausch« ist nur einen Knopfdruck auf der Fernbedienung entfernt, genauso elegant und würdevoll wie bei der Premiere vor über 98 Jahren. Das vermag nur der Bilderzauber des Films.
Das verfügbare Angebot an Klassikern mag riesig erscheinen. In Wahrheit aber droht die Filmgeschichte gerade zu verblassen. Sie ist nicht mehr selbstverständlich im öffentlichen Bewusstsein präsent, wie es noch bis in die Zehnerjahre der Fall war, als ältere Filme zum Fernsehprogramm gehörten oder in sorgfältig restaurierten Fassungen auf DVD oder Blu-Ray für das Heimkino erhältlich wurden, inklusive Dokumentationen und Audiokommentaren.
Heute laufen im Fernsehen nur noch wenige Filme aus dem Repertoire, auch nicht bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Seitdem Streaming zur bestimmenden Technik des Filmkonsums geworden ist, sanken die Umsätze mit DVD-Verkäufen in Deutschland von 984 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 189 Millionen Euro 2022 (was immer noch viel erscheint, gemessen an der anekdotischen Wahrheit, dass niemand mehr ein DVD-Gerät besitzt).
Das Streamingzeitalter trat mit einem Versprechen an: Alles ist verfügbar, immer und jederzeit. Der Strom der Unterhaltung ist ewig, er versiegt nie – solange das WLAN hält.
Doch die großen amerikanischen Streaminganbieter wie Netflix, Amazon Prime Video und Apple TV+ versuchen, ihre Abonnenten mit immer neuen Stoffen zu locken. Filmkunst wird endgültig zum Massenprodukt. 2009 wurden in den USA 210 Serien produziert. 2022 waren es 599. Ein Massiv an Inhalten, das kein Zuschauer mehr zu erklimmen vermag.
Darunter begraben liegt die Filmgeschichte. (...)
Die Abwesenheit von Klassikern auf den großen Plattformen und Mediatheken trifft vor allem jüngere Menschen, die so gut wie nie mit älteren Filmen in Berührung kommen. Lineares Fernsehen findet in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen kaum noch statt. Videotheken, früher nicht nur für Quentin Tarantino die beste Filmschule, erlagen schon vor Jahren einem Massensterben. Und überhaupt müssen sich Filme die Aufmerksamkeit mit Influencern, Serien und Computerspielen teilen.
In Deutschland wird das zu einem echten Problem, denn die aktuell wieder stark diskutierte deutsche Bildungsmisere gilt erst recht für die Filmbildung: An Schulen wird Film kaum unterrichtet. Lehrer verabschieden Schulkinder mit einer Episode von »Shaun, das Schaf« in die Ferien. Film als Kunstform, die eine Geschichte hat, eigene Ausdrucksformen, eine Sprache, unterschiedliche Ästhetiken – Dinge also, die bei Literatur, Musik und bildender Kunst ganz selbstverständlich Teil des Lehrplans sind – findet an den meisten Schulen der Republik nicht statt.
Natürlich, Film war schon immer ein Zwitterwesen: Kunst und Konsumprodukt. Weder Hollywoodstudios noch deutsche Produktionsfirmen legten zu Beginn der Filmgeschichte gesteigerten Wert auf den Erhalt ihrer Werke. Fast 80 Prozent der Stummfilme gelten als verschollen oder verloren. Man wird nicht jeden alten Film retten können.
Die Filme, die vor der Umstellung auf die digitale Filmproduktion und -projektion entstanden, sind auf Zelluloidrollen gebannt. Sie müssen erst digitalisiert werden, damit Zuschauer sie zu Hause sehen können. Und sie sind vom Verfall bedroht, viele davon akut.
Das betrifft nicht nur sehr alte Filme. Wim Wenders hat diese schmerzhafte Erfahrung mit seinem Film »Alice in den Städten« von 1974 gemacht, ein Roadmovie über einen desillusionierten Journalisten, der sich unfreiwillig um ein Mädchen kümmern muss. Heute ein Klassiker des deutschen Autorenfilms, damals für wenig Geld, auf 16-Millimeter-Material und in Schwarz-Weiß gedreht. Vom Originalnegativ wurden in den Siebzigerjahren über hundert Kopien gezogen. Über die Begegnung mit dem Material viele Jahre später sagt Wenders: »Es war geradezu geschreddert worden und von allen Beschädigungen gezeichnet, die ein Film überhaupt nur über sich ergehen lassen kann.« Die Ränder waren ausgefranst, Risse, Blasen und Laufschrammen überlagerten die Bilder. Von dem kaputten Streifen sei in den Achtzigerjahren ein 35-Millimeter-Negativ gezogen worden, das aber alle Schäden nur noch aufgeblasen habe. (...)
Dass es ein Kampf gegen die Zeit ist, wenigstens Teile des deutschen Filmerbes zu retten, erkannte auch die Politik. 2019 wurde das »Förderprogramm Filmerbe« aufgelegt. Seitdem finanzieren die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die Filmförderungsanstalt (FFA) und die Länder die Digitalisierung von Filmen mit bis zu zehn Millionen Euro pro Jahr, ausgelegt ist das Programm auf zehn Jahre. Das DFF – Deutsches Filmmuseum & Filminstitut in Frankfurt am Main dokumentiert seinen Fortgang. Insgesamt wurden bisher 824 Filme digitalisiert.
Das Filmmaterial ist anfällig. Zelluloidfilm ist leicht entflammbar, Acetatfilm kann durch das Essigsyndrom zerfallen und Polyester-Farbfilm verblassen. Dennoch bleiben Filmstreifen auch im digitalen Zeitalter die sicherste Aufbewahrungsform für Filme. Vorausgesetzt, sie werden bei der richtigen Temperatur gelagert. Auf Polyester-Sicherheitsfilm und bei -18 Grad Kälte hält das Material viele Hundert Jahre. Doch kaum ein Filmarchiv bietet diese technischen Voraussetzungen. (...)