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B2

Modul 1. Stunde 4. Partnerbörsen

1. Fragen zum Thema

  • Warum ist online-Dating so populär geworden?

  • Meinst du, es wäre besser, sich möglichst schnell persönlich zu treffen, oder es wäre sinnvoll, länger zu chatten, um mehr über einander zu erfahren?

  • Glaubst du, dass Online-Dating-Plattformen eine gute Möglichkeit sind, einen passenden Partner zu finden?

  • Kann Online-Dating zu dauerhaften und tiefgründigen Beziehungen führen?

  • Wie beeinflussen Dating-Apps die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren?

  • Kann man Dating als ein modernes Hobby betrachten? 

 

2. Lies den Artikel von Lia Jacob (Der Spiegel)  

 

Äh, gibt es noch weitere Vorlieben, von denen ich wissen sollte?

Ich hatte dank meiner Dating-App schon unzählige Brieffreundschaften, aber bislang nur zwei Dates. Das eine ist nicht weiter erwähnenswert. Das andere war sehr speziell – und dabei fing es wirklich gut an.

Als ich angefangen habe mit diesem Onlinedating, dachte ich: Wir alle sind Suchende und verfolgen das gleiche Ziel. Wir alle wollen Menschen treffen, kennenlernen, uns im besten Fall verlieben. Schon der erste Schritt erweist sich allerdings als äußerst schwierig. Nun bin ich alleinerziehend und habe wirklich nicht viele Optionen und freie Termine für Dates. Inzwischen aber ahne ich auch: Viele meiner Matches hatten niemals vor, mich zu treffen.

So habe ich kürzlich mal mit meinem Nachbarn darüber gesprochen, wieso er Bumble nutzt. Er ist Mitte zwanzig und laut eigener Aussage »nicht auf der Suche«. Seine einfache Antwort war: »Na, zum Ego-Push. Ist doch super, wenn eine attraktive Frau dich matcht. Das zeigt mir meinen Marktwert. Ich antworte aber eigentlich nie, wenn mir mal eine schreibt.«

Das hat wiederum mein Ego gepusht: Es liegt also nicht an mir, wenn mal jemand nicht antwortet, sondern an seinem mickrigen Selbstwertgefühl. Hervorragend.

Gerade hatte ich ein Match mit einem Arzt. Als Erstes fragte er, ob ich aus Süddeutschland sei. Intuition, sagte er. Die bei mir allerdings nicht funktioniert hat. Ich habe Verbindungen in einige Teile Deutschlands, aber in den Süden so gar nicht. Er arbeitet immer im Wechsel zwei Wochen in Hamburg und zwei Wochen in einer anderen Stadt. Ich schlug vor, dass wir uns für unser erstes Treffen vielleicht erst mal auf Hamburg konzentrieren sollten. Darauf kam keine Antwort. Und am Folgetag löste er das Match zu mir auf. Danach kann ich ihn nicht mehr kontaktieren. Astreines Ghosting, meist nicht nachvollziehbar. Aber doch sehr beliebt – und äußerst respektlos. Sogar bei studierten Menschen wie Ärzten.

Unzählige Brieffreundschaften hatte ich jetzt schon, die mich teilweise wochenlang hingehalten haben, wirkliche Dates über Bumble hatte ich bislang aber nur zwei. Das eine ist nicht weiter erwähnenswert. Wir haben nett gemeinsam gegessen und danach nie wieder was voneinander gehört. Einvernehmliches Ghosting also. Das andere war sehr speziell. Und dabei fing es wirklich sehr gut an:

Er sieht so aus wie auf seinen Bildern, er kommt pünktlich zum Restaurant, er stellt unfassbar viele Fragen, zeigt also Interesse. Wir beschließen, noch eine Runde spazieren zu gehen. Sommerabend in Hamburg, Date, klar geht’s zur Alster. Auf dem Weg erzählt er mir von seinem liebsten Hobby, dem Angeln. Aber nicht so langweilig, wie man sich das vorstellt! Er wirft mehrere Angeln aus, rudert los und schaut, ob im Sog was angebissen hat. Ich bin auf dem Gebiet ein absoluter Laie, keine Ahnung, ob ich das richtig verstanden habe. Wirklich beeindruckt hat mich seine Schilderung nicht, viel mehr frage ich mich die ganze Zeit, ob er mir damit einfach nur auf eine seltsame Art mitteilen will, dass er mehrere »Eisen im Feuer« hat?

Außerdem prahlt er damit, einen Schlüssel zu den exklusivsten Angel-Boot-See-Spots in Hamburg und Schleswig-Holstein zu haben. »Bei unserem nächsten Treffen zeige ich dir das, und dann nehme ich dich mal mit aufs Wasser!« Ja, okay… oder auch nicht!

Irgendwann sitzen wir beide mit einem Kaltgetränk nebeneinander am Wasser, und er fragt mich, ob ich mal meine Haare öffnen könne. Ich denke mir, völlig naiv, erst mal gar nichts dabei. Ich hatte den ganzen Abend meine Haare im Knoten, er weiß ja gar nicht, wie ich mit offenen Haaren aussehe, also klar. Warum nicht mal die Haare zeigen. Ich lache, während ich das aufschreibe. Über diesen Abend kann ich im Nachhinein wirklich nur noch sehr laut lachen.

Ich öffne also meine Haare, und mein Date kommt mir gefährlich nah. Er riecht an meinen Haaren, greift kurz hinein und erzählt mir von seinem Haarfetisch. Hätte ich auch früher draufkommen können. Er ist beruhigt, dass meine Haare gut riechen und so weich sind. Aha.

Muss ich noch mehr wissen? Also gibt es noch weitere Vorlieben, von denen ich wissen sollte? Dieser Info sollten wir uns Schritt für Schritt nähern, antwortet er. Und ich möchte mich jetzt wirklich gern auf den Rückweg machen.

Wir nehmen eine vermeintliche Abkürzung entlang einer Baustelle. Es ist mittlerweile schon relativ dunkel, und man kann den Pfad nicht so richtig gut einsehen. Der wird immer enger, und irgendwann müssen wir uns zwischen Bauzaun und einem anderen Zaun auf die Straße quetschen. Natürlich rutsche ich dabei ab und kratze mir das Bein auf. Nicht so dramatisch, ein kleines bisschen Blut am Knöchel, ich werde es überleben. Aber als mein Date sieht, dass ich blute, geht er sofort auf die Knie, drückt an meinem Knöchel rum und vergewissert sich mehrfach, dass es mir gut geht.

Ich bitte meinen holden Ritter, aufzustehen und das Getatsche zu lassen. Ich komm schon klar. Dabei realisiere ich, dass er das nur ungern tut. Er spricht jetzt über meine Füße. Die seien ja sehr schön. Keine Ahnung wie er darauf kommt, sie sind nämlich in Sneakern versteckt.

Man ahnt es bereits: Als Nächstes erzählt er von seinem Fußfetisch. Na super. (...) Oh je. Außerdem liebt er schöne Frauenfüße in High Heels, und mit meinen Beinen stellt er sich das alles durchaus sexy vor. Allerdings besitze ich weder High Heels, noch trage ich gern welche, als ich ihm das sage, ist er entsetzt. Aber, na ja, so schlimm sei das ja auch nicht, denn: »Schöne Füße muss man haben, High Heels kann man kaufen«. (...)

Vielleicht mache ich eine Onlinedating-Pause und schaue mich im echten Leben um. Da gibt’s ja auch einiges zu entdecken. Mehr dazu beim nächsten Mal.

3. Fasse den Inhlat kurz zusammen

  • Die Autorin erlebt ...

  • Das Date entwickelt sich ...

  • Eine überraschende Wendung ist ...

  • Am Ende kommt sie zu dem Schluss ...

4. Fragen zum Text und zum Thema

  1. Warum denken viele, Online-Dating sei einfacher als traditionelles Dating?

  2. Wie wirken sich Dating-Apps auf die Wahrnehmung von Beziehungen aus?

  3. Sind Online-Dates oft enttäuschend und warum?

  4. Welche Rolle spielt das Ego beim Online-Dating?

  5. Wie beeinflussen Dating-Apps die Kommunikation zwischen Menschen?

  6. Sollten Menschen mehr Wert auf persönliche Treffen legen als auf Online-Dating?

  7. Wie können sich Menschen vor negativen Erfahrungen beim Online-Dating schützen?

  8. Welchen Einfluss haben Dating-Apps auf das Selbstwertgefühl?

  9. Wie realistisch sind die Erwartungen beim Online-Dating?

  10. Wie könnte Online-Dating verbessert werden, um authentischere Begegnungen zu ermöglichen?

5. Die Statistiken. Analysiere die Grafiken und beschreibe Gründe und Tendenzen

Redemittel:

  • Wie man in der Grafik/Statistik sehen kann, ...

  • Die Daten zeigen deutlich, dass ... / es liegt auf der Hand, dass ... 

  • Im Vergleich zu ... ist ...

  • Ein interessanter Aspekt der Grafik ist ...

  • Die Zahlen steigen/sinken ...

  • Es gibt einen deutlichen Trend zu ...

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6. Welche Informationen schreibt man normalerweise im Profil? Welche Informationen findest du wichtig? Sollte man deiner Meinung nach mehr oder weniger schreiben und zeigen?

Beschreibe eine weitere Grafik dazu

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7.  Kann es auch gefährlich sein, Dating-Apps zu benutzen? Welche Gefahren können Dating-Apps bergen?

Lies den Text über einen großen Skandal, der mit der Benutzung der Dating-Apps verbunden ist

Online-Dating hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, birgt jedoch auch Risiken und Herausforderungen.

Der Ashley Madison Skandal von 2015 ist einer der bekanntesten Datenschutzverletzungen in der Geschichte des Online-Datings. Ashley Madison, eine Dating-Plattform für Menschen, die außereheliche Beziehungen suchen, wurde Ziel eines massiven Cyberangriffs. Hacker, die sich selbst als "The Impact Team" bezeichneten, erlangten Zugriff auf die Nutzerdatenbank des Unternehmens und veröffentlichten persönliche Informationen von Millionen von Nutzern.

Die durchgesickerten Daten umfassten Namen, E-Mail-Adressen, Heimadressen, Suchpräferenzen und teilweise sogar Kreditkarteninformationen. Dies führte zu einem erheblichen öffentlichen Aufschrei, da viele Nutzer der Plattform ihre Anonymität und Diskretion gefährdet sahen. Die Offenlegung dieser sensiblen Daten hatte schwerwiegende Folgen für die Privatsphäre der Nutzer, was in einigen Fällen zu persönlichen und beruflichen Problemen führte.

Der Skandal zog nicht nur rechtliche Konsequenzen für das Unternehmen nach sich, sondern warf auch wichtige Fragen über die Sicherheit und den Datenschutz in der Online-Dating-Branche auf. Er zeigte die Notwendigkeit für stärkere Sicherheitsmaßnahmen und einen verantwortungsvolleren Umgang mit Nutzerdaten in der digitalen Welt.

Ashley Madison und sein Mutterunternehmen wurden heftig dafür kritisiert, dass sie nicht genügend Maßnahmen zum Schutz ihrer Nutzerdaten ergriffen hatten. In der Folge wurden mehrere Klagen gegen das Unternehmen eingereicht, und es musste hohe Geldstrafen für die Verletzung von Datenschutzgesetzen zahlen.

Der Fall Ashley Madison bleibt ein mahnendes Beispiel dafür, wie wichtig Datenschutz und Sicherheitsvorkehrungen im digitalen Zeitalter sind, insbesondere in Bereichen, die so sensible Daten wie Online-Dating-Plattformen verarbeiten.

8. Tinder Swindler.  Lies einen weiteren Text über Gefahren des online-Datings

Der Film "Tinder Swindler" ist eine wahre Geschichte über Simon Leviev, einen Mann, der mehrere Frauen durch die Dating-App Tinder betrog. Er gab sich als Sohn eines reichen Diamantenmagnaten aus und gewann das Vertrauen von Frauen, die er auf der Plattform traf. Seine Masche bestand darin, eine romantische Beziehung aufzubauen, bevor er um Geld bat, meist unter dem Vorwand, in Gefahr zu sein oder dringende finanzielle Hilfe zu benötigen.

Die Geschichte wurde durch den gleichnamigen Dokumentarfilm bekannt, der die Erlebnisse mehrerer seiner Opfer beleuchtet. Simon Leviev nutzte geschickt die Anziehungskraft des luxuriösen Lebensstils, um Frauen zu beeindrucken und auszunutzen. Er flog sie zu exotischen Orten, zeigte ihnen teure Geschenke und gab sich als wohlhabender und erfolgreicher Geschäftsmann aus. Sobald er ihr Vertrauen gewonnen hatte, begann er, sie um Geld zu bitten, und versprach, es zurückzuzahlen, was jedoch nie geschah.

Die genaue Anzahl der betroffenen Frauen ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass er Hunderttausende von Dollar erschwindelte. Seine Opfer waren oft finanziell und emotional schwer belastet.

Der Fall des "Tinder Swindlers" wirft ein Licht auf die Risiken des Online-Datings und die Wichtigkeit, vorsichtig zu sein. Einige Ratschläge für sicheres Online-Dating sind:

  1. Vorsicht mit persönlichen Informationen: Geben Sie nicht zu schnell persönliche Informationen preis und seien Sie vorsichtig mit Menschen, die früh im Kennenlernprozess um Geld oder andere finanzielle Unterstützungen bitten.

  2. Öffentliche Treffen: Wenn Sie sich entscheiden, jemanden persönlich zu treffen, wählen Sie einen öffentlichen Ort und informieren Sie Freunde oder Familie über Ihre Pläne.

  3. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, oder wenn Ihr Bauchgefühl Ihnen sagt, dass etwas nicht stimmt, vertrauen Sie diesem Gefühl.

  4. Recherche und Hintergrundüberprüfungen: Zögern Sie nicht, eine Person online zu recherchieren, besonders wenn sie behauptet, eine prominente oder wohlhabende Persönlichkeit zu sein.

Der Fall des "Tinder Swindlers" ist eine ernste Erinnerung daran, dass man im digitalen Zeitalter stets wachsam und vorsichtig sein muss, insbesondere wenn es um Angelegenheiten des Herzens geht.

9. Sieh dir das Video an. Fasse den Inhalt kurz zusammen

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